Erfolgreicher Start beim 30. Jubiläum des Triathlon Königsbrunn

Beitragsbild Triathlon Königsbrunn

30. Gesamtrang beim 30. Triathlon Königbrunn!

Der Triathlon Königsbrunn gehört damit zu den ältesten Triathlon Veranstaltungen Bayern´s. Die erste Austragung wurde 1989 durch den Skiclub Königsbrunn veranstaltet. Die Teilnehmerzahl war damals noch überschaubar und nur wenige „Verrückte“ trauten sich an den Start. 30 Jahre später stellten sich 267 Athleten der olympischen Distanz von 1,5k Schwimmen, 44k Radfahren und 11k Laufen. Mit den Formaten des Volks-, Staffel- und Schüler-Triathlon zusammen standen fast 500 Athleten zur Jubiuläums-Ausstragung an der Startlinie des Ilsesees.

Im Jahre 2011 startete ich schon einmal beim Triathlon Königsbrunn. Seitdem hatte ich diese Veranstaltung in so schöner Erinnerung, daß ich unbedingt bei der 30. Ausstragung dabei sein wollte. Dieses Mal allerdings mit besserem Material, einiges mehr an Erfahrung und aber auch mit über 3 Kilogramm mehr auf den Rippen 🙂 Auf meine gerade rechtzeitig auskurierte Fußverletztung möchte ich gar nicht im Detail eingehen … die Voraussetzungen waren also unterschiedlich!

Schwimmstart.

Bereits beim Abholen der Startunterlagen auf der Tribüne des Hans-Wenninger-Stadion sah ich überall Schilder hängen mit der Aufschrift „Neoprenverbot“. Ich konnte die Gummipelle also getrost im Auto lassen. Der Ilsesee hatte über 21,9 Grad. Viele Athleten jammerten, ich fand das Neoprenverbot gar nicht mal so schlecht, denn meine Wasserlage ist nicht die schlechteste. Beim Einschwimmen fühlte sich das Seewasser komischerweise deutlich kälter an und ich musste mich richtig überwinden in das türkisblaue Naß einzutauchen. Nach einigen Minuten im Wasser fühlte ich mich wohl und freute mich auf den Startschuß.

Dieser fiel auch pünktlich und Jedermänner, Amateure, Liga-Athleten als auch Profis sprinteten in den See. Durch das lange Line-Up am Kiesstrand des Ilsesee schwammen die Ahtleten nun trichterförmig auf die erste Boje zu. Es wurde hart angeschwommen und ich versuchte dem Körperkontakt zu entgehen, indem ich auf der Außenseite einige Schwimmmeter mehr in Kauf nahm.

Triathlon Königsbrunn - Schwimmstart - Photo: www.vonimhoff-fotografie.de
Triathlon Königsbrunn – Schwimmstart – Photo: www.vonimhoff-fotografie.de

Glücklicherweise bescherte mir dieser Wettkampf nun einen etwas stärkeren Schwimmer direkt vor mir. Dies hatte neben Kraftersparnis den Vorteil, daß ich mich nicht zwingend selbst orientieren musste. Dies war bei den verhältnismäßig kleinen Bojen nämlich gar nicht so einfach.

Nach der zweiten Boje führte die Schwimmstrecke auf einer langen Geraden zurück zum Schwimmausstieg. Der schwarze Skinfit-Bogen war sehr gut zu erkennen und ich wappnete mich innerlich für den Landgang. Erst als ich mit den Armen den steinigen Kiesboden des Sees berühren konnte, stieg ich auf und lief die letzten Meter an´s Ufer. Glücklicherweise hatten die Veranstalter Teppiche ausgelegt, so daß der Landgang nicht allzu schmerzhaft war. Wobei mir dieser kurze Belastungswechsel einiges an Kraft kostete.

Ich war froh wieder im Wasser zu sein. Leider hatte ich nun meinen „Vorschwimmer“ verloren und so schwamm ich alleine auf die Boje zu. Wobei ich nach wenigen Metern immer wieder Finger an meinen Füßen spürte. Ich war also zum Vorschwimmer geworden. Ok.

Triathlon Königsbrunn - Die letzten Meter der ersten Disziplin ... - Photo: www.vonimhoff-fotografie.de
Triathlon Königsbrunn – Die letzten Meter der ersten Disziplin … – Photo: www.vonimhoff-fotografie.de

Wechsel 1.

Die zweiten 750 Schwimmmeter vergingen wie im Fluge und ich lief zügig den Kiesstrand in Richtung Wechselzone hinauf. Nach knapp 26 Minuten hielt ich den TimingChip am Handgelenk gegen den Sensor. Ein kurzer Blick und mein Wechselbeutel lag noch an bekannte Stelle. Direkt im vorbei laufen hob ich diesen auf, stopfte die Badekappe und Schwimmbrille und zwei Gels heraus, um diese in der Tasche meines Einteilers zu verstauen. Im Laufschritt ging es durch das Wechselzelt und in hohem Bogen schmiß ich den Helfern meinen Beutel zu. Dabei hoffte ich, daß dieser auch später im Stadion mir wieder ausgehändigt werden würde (natürlich klappte das :- ). Die Strecken des Triathlon Königsbrunn erforderten nämlich zwei Wechselzonen für die Athleten. Eine am See und eine im Laufstart / Ziel-Bereich des Hans-Wenninger-Stadion.

Triathlon Königsbrunn - Raus aus der T1 - Photo: www.vonimhoff-fotografie.de
Triathlon Königsbrunn – raus aus der T1 – Photo: www.vonimhoff-fotografie.de

Da ich die Laufwege in der Wechselzone vor der Veranstaltung abgelaufen und mir eingeprägt hatte, schob ich mein Rad schon Sekunden später auf die Radstrecke. Jetzt freute ich mich auf ein schnelles Radfahren bei angenehmen Temperaturen und wenig Wind!

Radfahren.

Die Radstrecke führte zuerst Richtung Süden und bog nach den ersten flachen Kilometern nach Westen ab. Mit etwas mehr Watt auf der Pedale drückte ich mich die kleine Erhebung einer Brücke hoch und fuhr in die Ortschaft Oberottmarshausen ein. Hier sollte sich die  Radstrecke teilen, da man eine westliche Schleife fuhr. Auf dem Rückweg passierte man erneut Oberottmarshausen und fuhr entgegen gesetzt wieder zurück. Da ich hier das letzte Mal vor sieben Jahren gefahren war, kannte ich die Streckenführung nur bedingt. Zudem irritierte mich die Ausschilderung derartig, daß ich falsch abbog! Glücklicherweise merkte ich das sofort, da mir bereits Athleten entgegen kamen. Denen war es kurz davor genauso ergangen war und signalisierten mir umzudrehen. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle dafür! Somit war mein Zeitverlust zwar gering, jedoch ärgerte ich mich trotzdem über die verschenkte Minute!

Ich konzentrierte mich auf die Strecke und versuchte diesen kleinen Vorfall schnell zu vergessen. Der Tacho zeigte konstant über 40 km/h, so daß ich mich im Geschwindigkeitstrausch über die Landstrassen drückte. Ich passierte Kleinaitingen und Großaitingen und wartete bereits innerlich auf die erste ernst zu nehmende Steigung bei Reinhartshofen. Zu diesem Zeitpunkt waren einige Athleten um mich herum, so daß ich darauf achten musste deren Windschatten zu meiden. Die Motoräder der Wettkampfrichter waren in hoher Frequenz auf der Strecke unterwegs und wiesen Athleten sofort auf Regelverstöße hin. Ich wollte nach meiner „Falsch-Abbiege-Aktion“ keinen weiteren Zeitverlust / Zeitstrafe riskieren.

Die Steigung von Reinhartshofen kam und ich drückte mich den knappen Kilometer zügig hoch. Leichtes Gefälle machte die kommenden Kilometer schnell und den kleineren Ansteig bei Reinharthausen (ja, das ist ein anderer Ort direkt nebendran 😉 ) konnte man  fliegend nehmen.

Erst jetzt – also nach ca. 28 Radkilometern – sah ich auf der Anzeige meines Tacho die Zahl meiner durchschnittlich getretenen Leistung: 282 Watt! Und das Kopfkino begann 🙁  – zumindest für die kommenden 5 Minuten. Ich starrte nur noch auf die Wattanzeige und fragte mich warum die Zahl so niedrig war? Die letzten Kilometer hatten sich hart angefühlt und eigentlich sollte laut Trainingsdaten doch mehr drin sein … so sehr ich mich nun auch anstrengte, ich kam kaum konstant über 300 Watt! Scheiii… drauf! Ich verordnete mir gute Laune und Freude am Radfahren und pfiff auf die Zahl(en)! Und so fuhr ich mit gefühlt guter Leistung der Wechselzone im Hans-Wenninger-Stadion entgegen.

Triathlon Königsbrunn - Es geht in Richtung T2 - Photo: www.vonimhoff-fotografie.de
Triathlon Königsbrunn – Es geht in Richtung T2 – Photo: www.vonimhoff-fotografie.de

Wechsel 2.

Inzwischen waren über 1:37 h vergangen und ich löste auf den letzten Metern den Klettverschluss meiner Schuhe, um barfuß samt Rad in das Stadion einzulaufen. Direkt nach wenigen Metern auf der Tartan-Bahn hängte ich mein Aero-Bike an die dafür vorgesehene Stange und lief flüssig weiter in die zweite Wechselzone.

Triathlon Königsbrunn - Wechselzone Rad-Lauf im Hans-Wenninger-Stadion - Photo: www.vonimhoff-fotografie.de
Triathlon Königsbrunn – Wechselzone Rad-Lauf im Hans-Wenninger-Stadion – Photo: www.vonimhoff-fotografie.de

Helm runter, Laufschuhe an. Alte verklebte Gel-Verpackungen aus der Tasche meines Einteilers raus, neues Gel rein und los. Der Stadion-Charakter, die Tartanbahn, als auch die Zuschauer verleiteten mich dazu viel zu schnell loszulaufen. Erst als ich das Stadion verlassen hatte und alleine war, hörte ich auf meine Vernunft und drosselte das Tempo.

Laufen.

Der erste Kilometer führte um das Stadion herum, unter einer Unterführung hindurch in den Haunstettener Forst hinein.  Solange brauchte ich auch bis ich meinen Rythmus gefunden hatte. An der ersten Verpflegungsstation kühlte ich mich mit Wasser herunter und konzentrierte mich auf einen schönen und effizienten Laufstil.

Immer wieder hörte ich in mich und vor allem meinen rechten Fuß hinein. Im Gegensatz zu den letzten Trainingsläufen fühlte sich alles normal und vor allem schmerzfrei an!  Meine Laune stieg und ich genoß den Lauf durch die Forst- und Waldwege bei sommerlichen Temperaturen. Meine Pace lag konstant deutlich über 4 Minuten pro Kilomter, doch ich ignorierte auch dieses Mal die Zahl(en). Klar, schneller ist in diesem Sport besser! Doch hätte alles schnellere angesichts meines Trainingszustands mich doch sehr überrascht!

Triathlon Königsbrunn - Zubringer zum Haunstettener Forst - Photo: www.vonimhoff-fotografie.de
Triathlon Königsbrunn – Zubringer zum Haunstettener Forst – Photo: www.vonimhoff-fotografie.de

Ich hatte keine Ahnung an welcher Position ich lag, als ich ein weiteres Mal in das Stadion einlief. Der Gesamtsieger Roman Deisenhofer schnaufte zu diesem Zeitpunkt bereits aus und lies sich feiern. Ich streifte mir mein Rundenbändchen über und verließ das Stadion wieder.

Gute 22 Minuten war ich nun in meinen Laufschuhen unterwegs und merkte, daß es kein Negativ-Split geben würde 😉 Meine Muskulatur verhärtete sich zunehmend und ich verringerte meine Geschwindigkeit, um keine Krämpfe zu riskieren. Ich erblickte meine Familie, die mich frenetisch anfeuerte und pushte mich so erneut in die Einsamkeit der Forstwege. Dieser Motivationschub hielt einige Kilomter an. Auf dem Rückweg zum Hans-Wenninger-Stadion musste ich allerdings sehr großen Willen einsetzen, um meine Pace zu halten!

Ziel.

Schließlich kam das Stadion in Sichtweite und ich wusste, es sind nur noch wenige Hundert Meter zu laufen. Als meine Füße wieder die Tartanbahn unter sich hatten, geschah es erneut. Ich beschleunigte 🙂 Die Magie der Bahn katapultierte mich mit einer 3:16 Pace in´s Ziel!!!

Triathlon Königsbrunn - Die letzten Meter führen über die Bahn des Hans-Wenninger-Stadion - Photo: www.vonimhoff-fotografie.de
Triathlon Königsbrunn – Die letzten Meter führen über die Bahn des Hans-Wenninger-Stadion – Photo: www.vonimhoff-fotografie.de

Die 30. Austragung des Triathlon Königsbrunn war für mich erfolgreich beendet! Mein Fuß hatte gehalten, war schmerzfrei. Ich habe wieder etwas mehr über „mentale Stärke, Motivation und Wettkampfgeist“ gelernt. Und ich hatte meine Zielzeit aus dem Jahre 2011 um fast 8 Minuten unterboten. Und das mit deutlich mehr Körper-Gewicht bzw. -Fett 🙂

Die kompletten Ergebnisse sind bei www.myraceresult.com zu finden. Für einen AK-Podestplatz hat es mit dem 5. Rang leider nicht gerreicht. Wobei ein 30. Platz bei der 30. Austragung schon als Sonderwertung zu sehen ist 🙂 Wenn ich mir die Finisherzeiten der Top 30  anschaue, sind in den 22 Minuten nach der Siegzeit über die Hälfte der Finisher innerhalb der letzten 5 Minuten eingelaufen. Das spricht für eine sehr hohe Leistungsdichte in diesem Amateuerbereich. Die ersten 5 Finisher waren vom Leistungsniveau definitiv in einer anderen Liga unterwegs! Inbesondere Roman Deisenhofer, der mit über 5 Minuten Vorsprung souverän gewann! Glückwunsch!!!

Ich hoffe, daß der Skiclub Königsbrunn auch weiterhin seiner Triathlon-Leidenschaft treu bleibt und mindestens weitere 30 Jahre dieses sehr gut organisierte und attraktive Event ausrichtet!

Abschließend erneut einen besonderen Dank an Felicitas von Imhoff Fotografie für die optische Dokumentation meiner Teilnahme.

Triathlon Königsbrunn

Typ: Triathlon

Distanz: 1,5 – 44 – 11 k

Datum: 08. Juli 2018

Nenngeld: 55 €

Schwimmstrecke:

Ilsesee bei Augsburg, Landstart am Kiesstrand, sehr gute Wasserqualität, teilweise meterweite klare Sicht, zwei Runden zu je 750m zu schwimmen, kurzer Landgang, Wassertemperatur bei der Ausstratung 2018 ca. 23 Grad – Neorprenverbot;

Radstrecke:

eine große Runde östlich von Köngigsbrunn, mit ca. 270 Höhenmeter relativ flach und schnell, zwei nennenswerte Steigungen bei Kilometer 19 und 25, Windschattenverbot;

Laufstrecke:

Wechselzone im Hans-Wenninger-Stadion, zwei Runden zu je 5,5k über Tartan, Asphalt, Kies- und Naturweg, Laufstrecke bietet zur Hälfte Schatten und führt durch den Stadtwalt Augsburg / Haunstettener Forst, ca. 87 hm

Organisation
80%
Strecke
80%
Publikum
70%
Erlebnis
80%
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