Richmond Park 10k Run

Beitragsbild Richmond Park 10k Run

Im Hirschjagdgebiet von Edward I. um die Wette!

Nach kurzer Auszeit ist die Richmond Park Run Series wieder zurück und wird nun wieder regelmäßig von The Fix Events Ltd. organisiert. Wobei sich der Organistationaufwand in Grenzen halten dürfte, da die Laufstrecke ungesichert im größten ummauerten Park Europas verläuft. Der Richmond Park liegt mit einer Fläche von ca. 10 Quadradkilomtern im Südwesten von London. Dabei dürfe die größte Attraktion nicht der Richmond Park Run sein, sondern die über 650 freilaufenden Rot- und Damhirsche!

Leider habe ich vor, während und nach des Laufs keinen einzigen dieser wunderbaren Tiere gesehen. Zumindest aber umso häufiger Hinweisschilder.

Richmond Park - das zu Hause über 650 freilaufender Hirsche
Richmond Park – das zu Hause über 650 freilaufender Hirsche.

Start.

Die Ausgabe der Startnummer an die fast 400 Starter verlief unaufgeregt. Dem heutigen Lauf gingen bereits zwei dieser Serie voraus, weshalb dies wohl für die meisten Teilnehmer Routine war. Pünktlich um 10 Uhr wurde der 5K-Lauf gestartet, welcher mit 73 Teilnehmern definitiv das Neben-Event darstellte. Die kommenden zehn Minuten Wartezeit bis zum Start des 10K-Laufs zogen sich. Nicht zuletzt durch den bitter kalten Ostwind! Die Temperaturen lagen zwar bei 5 Grad plus mit strahlend blauen Himmel und Sonne, jedoch pfiff dieser eisige böige Wind durch Mark und Bein. Gefühlt waren die trockenen -5 Grad in Deutschland nicht so kalt… Im Vergleich zu den englischen Startern, kam ich mir wie die letzte Frostbeule vor. Die meisten trugen kurze Hosen (!!!) und leichte Oberbekleidung. Hätte ich weitere Kleider dabei gehabt, hätte ich mir alles angezogen. So reihte ich mich mit drei Schichten „oben rum“ und einer langen Laufhose in die Startbox ein!

Start zum 3. Richmond Park Run
Start zum 3. Richmond Park Run

Ich war froh als der Startschuß endlich fiel und folgte den fünf schnellsten Läufern. Das Anfangstempo war moderat und die Gruppe blieb die ersten 500 Meter zusammen.

1. Runde

Wir entfernten uns vom Sheen Gate und liefen Richtung Westen auf den Richmond Cementary zu. Der Weg bestand aus ausgetretenem rötlichen Lehmboden und Steinbröckchen. Es waren sehr viele Spaziergänger unterwegs, was auf den ersten zwei Kilometern dazu führte, daß der Fahrer des Führungsrades lautstark „Runners! Attention! Runners!“ von sich gab. Es half.

Nach etwa einem Kilomter setzten sich die beiden vordersten Läufer ab. Die Strecke verlief kurzeitig über eine Wiese, die in eine Senke hinein führte und ich konnte die beiden Läufer bereits am Anstieg auf der anderen Seite  ausmachen. Die Gruppe zerfiel langsam und ich ließ musste bergauf abreißen lassen.

Richmond Park Run - Laufkilometer 2
Richmond Park Run – Laufkilometer 2

Nach einigen hundert Metern erreichte ich die Linkskurve in den Sawyer Hill hinein. Der Untergrund wechselte zu groben Teer des Fahrradwegs, der neben der Verkehrstraße entlang führte (ja, man kann mit dem Auto einmal mitten durch den Richmond Park hindurch fahren 🙂 ). Dabei führte die Strecke wellig Richtung Osten und somit direkt in den kalten Ostwind hinein. Meine Geschwindigkeit verringerte sich deutlich und der Wind zerrte an meiner Kleidung. Das sollte sich die nächsten zwei Kilomter auch nicht ändern.

Ich war froh, als es endlich erneut links herum auf einen langen Wiesenabschnitt ging und sich die roten Zelte des Start-Ziel-Bereichs am Horizont abzeichneten. Lediglich zwei Läufer waren in Sichtweite. Einer ca. hundert Meter und der andere ca. dreihundert Meter vor mir.

2. Runde

Als ich nach der ersten Runde auf meine Suunto Ambit blickte, sah ich dort 20 Minuten und drei Sekunden stehen. Ziemlich genau eine 4er Pace. Mmmh, für das Profil eigentlich gar nicht so schlecht 🙂
Jetzt kannte ich die Strecke und konnte meine Kräfte besser einteilen. Ich wusste, daß die vorletzten zwei Kilometer mit Gegenwind und der letzte Kilometer über Wiese schwer werden würden. Deshalb versuchte ich die kommenden zwei Kilomter die Pace zu halten und den Rückenwind zu nutzen, um an den vor mir laufenden Athleten heran zu kommen.

Richmond Park Run - Laufkilomter 6
Richmond Park Run – Laufkilomter 6

Ich konnte sehr schnell aufschließen und hängte mich bis zum Sawyer Hill direkt an meinen Vordermann heran. Eigentlich hoffte ich, daß er etwas schneller laufen und ich durch den Windschatten mitgezogen werden würde. Doch schien der Gegenwind und die Renndauer ihm deutlich zu schaffen zu machen.

Nach einigen hundert Metern ging ich also aus dem Windschatten heraus und lief vorweg. Ich ging fest davon aus, daß sich der Athlet an mich heften und mitlaufen würde. Doch als ich mich nach einigen Metern umblickte, sah ich, daß die Lücke immer größer wurde. Schade. Zu zweit im Wechsel wären die kommenden 1,5k einfacher gewesen. So lief ich alleine im Wind dem Ziel entgegen.

Ziel.

Vor mir war weit und breit niemand zu sehen. Hinter mir auch nicht. Ich nahm auf den letzten zweihundert Metern das Tempo raus und genoß den Blick über den sonnigen Richmond Park. Ein Pferdegespann verschwand gerade hinter dem Hügel des „two storm wood“ (das habe ich auch erst später erfahren 😉 ).

Nach 40 Minuten und 9 Sekunden piepste die Zeitnahme und ich war im Ziel. Sofort wurde mir eine Medaille umgehängt, „congrats“ ausgesprochen und eine Flasche Wasser in die Hand gedrückt. Toller Service 😉

Richmond Park Run - im Ziel
Richmond Park Run – im Ziel

Das Team von Result Base – der Zeitnahme-Firma – hatte direkt neben dem Start/Ziel Ihr Zelt aufgebaut und als weiteren Service konnte man sich direkt dort am Computer die Ergebnisdetails ausdrucken lassen. Ich war etwas überrascht, als ich den 5. Gesamtplatz und 1. AK-Platz laß.

Noch überraschter war ich, als ich die Bezeichnung der Alterklasse laß:
Veteran40!!! LOL 🙂

In diesem Sinne grüßt der Lauf-Veteran und kann den Richmond Park mit oder ohne Run nur wärmstens empfehlen! 😉

 

Richmond Park Run Series

Typ: Landschaftslauf

Distanz: 10k

Datum: 24.02.2018

Nenngeld: £ 20.00

Laufstrecke:

5k Runde, Untergrund ca. 10% Waldboden, 10% Wiese, 40% Lehmboden, 40% grober Teer, ca. 45 hm pro Runde

Organisation
60%
Strecke
60%
Publikum
10%
Erlebnis
60%
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