Lee Valley VeloPark 10 Mile Run – Post-Race Post

Finish of Lee Valley Velo Park 10 Mile Race London

Running the VeloPark Cycle Track!

Bei meinem Besuch in London nutzte ich die Gelegenheit und sah mir den Lee Valley VeloPark und das Aquatic Sports Centre an. Diese beiden Gebäude sind architektonisch schon allein ein Besuch des Queen Elizabeth Olympic Park wert. Leider waren weder die deutschen Radsportler noch die deutschen Beckenschwimmer bei diesen Olympischen Spielen 2012 wirklich erfolgreich. Lediglich der Würzburger Thomas Lurz konnte im 10k Langstrecken-Schwimmen eine Silber-Medaille erringen. Doch wurde diese Disziplin ja im Serpentine Lake des Hyde-Park ausgetragen.

Auf dem Weg zum Aquatic Sports Centre erfuhr ich jedenfalls über Plakate, daß just am darauffolgenden Tag ein Lauf auf dem Lee Valley VeloPark Circuit statt finden würde. Scheinbar eine Fügung des Lauf-Gottes 🙂
Der Veranstalter runtrough.co.uk bot neben einem 5k- und 10k- auch einen 10 Meilen-Lauf sowie Halbmarathon an. Einmal in UK vor Ort war klar, es müssen Meilen gelaufen werden: Also, Nachmeldung für den 10 Mile Run!

Die Laufstrecke.

Der Lee Valley VeloPark befindet sich im Londoner Stadtteil Stratford und wurde nur für die Austragung der Olympischen Spiele 2012 errichtet. Direkt neben dem Velodrom, welches für Bahnrad-Rennen verwendet wird, befindet sich ein ca. 1,6k (1 Mile) langer „outdoor circuit“. Dieser Zeitfahr-Parcour ist wellig und verwinkelt angelegt. Eine sehr gute Streckendarstellung findet man auf der Website www.architectureofthegames.net.

Mit diesen Informationen im Gepäck machte ich mich auf den Weg zur Nachmeldung. Direkt in den Katakomben des Velodrom erhielt ich meine Startnummer. Die Halbmarathonis waren bereits um 09:00 Uhr gestartet. Für die 10Mile-Runner ging es um 09:15 Uhr auf die Strecke.

Bevor es zum Rennen geht, muss ich noch auf eines verweisen: Auf den Rasen! Der Rasen hat mich die gesamte Zeit vor dem Rennen begeistert! So dicht, so kurz, so buschig, so gepflegt und gleichmäßig geschnitten – ein Meisterwerk!

Insbesondere die Rasenkante zeugte von hoher Kunst und Präzision! Bemerkenswert!
Insbesondere die Rasenkante zeugte von hoher Kunst und Präzision! Bemerkenswert!

Das Rennen.

Der Streckensprecher zählte den Countdown herunter und bereits bei „one“ sprinteten die neben mir in erster Reihe stehenden Läufer los. Meine englischen Mitstreiter liefen übrigens in kurz-kurz, teils sogar im Lauf-Top und hüftbetonter Rennhose! Bei Temperaturen um die 6 Grad mit böigem Wind war ich froh über drei Schichten lang-dreiviertel und meine Wollmütze auf dem Kopf.

Start des Lee Valley VeloPark 10 Mile Run
Start des Lee Valley VeloPark 10 Mile Run

Mit rasantem Anfangs-Tempo ging es auf den feinen Asphalt des 1,6k langen Rundkurses. Ich beschloß so lange es ging, mit den ersten Läufern mitzuhalten und wurde positiv überrascht, daß ich nach ca. 200m während eines kurzen Anstiegs alle hinter mir ließ. Erster? WTF …

So gut mein erster Bergsprint wohl war, so gut konnten meine Mitstreiter bergab laufen und überholten mich gleich darauf wieder. Was mich wiederum beruhigte… denn die erste Position war für mich sehr ungewohnt 😉 Wodurch ich aber auch erahnte, daß die Leistungsdichte adäquat zu sein schien. Es hatte sich durch die welligen Anstiege und Gefälle nach der ersten Runde eine kleine Gruppe von – mit mir – vier Läufern gebildet. Ein weiterer war bereits außer Sichtweite enteilt. Also hielt ich mich unter den ersten fünf auf und hatte jedoch aufgrund der vielen Kurven und Wellen so meine Probleme einen Laufrhythmus zu finden. Deshalb ließ ich in der zweiten Runden abreißen. Legte mir aber das Credo „in Sichtweite bleiben“ auf.

Auf den langen Geraden wehte der Wind stark entgegen, in den Kurven gab es Gerangel um die Innenseiten und auf den langen abfallenden Abschnitten lief es wiederum wie von alleine! So vergingen Runde um Runde. Sichtkontakt zu Läufer 2 und 3 war bereits nicht mehr möglich. Läufer 4 war ca. 100m vor mir. Ab der fünften Runde wurde es noch etwas voller auf dem Parcour und somit unübersichtlicher. Der Grund: Der Start des 10k-Lauf. Somit befanden sich nicht nur die Halbmarathonis und 10Mile- sondern auch die 1ok-Läufer auf der Strecke. Das Slalom laufen begann!

Runde 7 des Lee Valley VeloPark 10Mile Run
Runde 7 des Lee Valley VeloPark 10Mile Run

Kurz nach Runde 7 merkte ich, daß mein Pacing an sich ganz gut passte und entweder bekam ich eine „zweite Luft“ und / oder Läufer 4 wurde langsamer. Ich kam ihm näher. Und überholte ihn! Ohne zu überlegen!

Da ich keinen Windschatten bieten wollte, beschleunigte ich weiter und hielt das Tempo ca. eine halbe Runde hoch. Das tat weh, doch an der Spitzkehre sah ich, daß er nicht mitgegangen war.
Ich durchlief das Rundentor erneut und sah wie sich die 5k-Läufer für den Start bereit machten. „Oh nein, bitte nicht!“ dachte ich nur. Vielleicht war das der eigentliche Grund weshalb ich das gefühlt höhere Tempo beibehielt. Kurz bevor ich auf die letzte Runde ging ertönte der Startschuss und die Laufstrecke war mit einem Male völlig überfüllt! Im Tunnelblick hastete ich nur noch an den Läufern vorbei, wurde überholt, überholte…

Im Ziel.

Die letzten Meter, den letzten Anstieg hoch und durch den Zielbogen! Es war vorbei! Ich hatte mich nicht verzählt, denn der Streckensprecher sprach meinen Namen und Glückwünsche aus. Allerdings verstand ich nur die Hälfte seiner Worte. Meine Suunto Ambit zeigte mir ca. 16,4k statt wie erwartet 16k. Da sieht man, was ein Slalomlauf statt Ideallinie für einen Unterschied machen!

Die Medaille des Lee Valley VeloPark 10 Mile Run
Die Medaille des Lee Valley VeloPark 10 Mile Run

Der Sprecher sagte erneut etwas und ich nahm nur die Endzeit wahr: „Sixtyseven Minutes and twentyseven seconds!!!“ (67:27h). Ich wusste nicht, was für eine Platzierung ich hatte. Ich wusste nur, daß es für mich ein guter Lauf war – trotz meiner anstrengenden Sightseeing-Tour tags zuvor per Pedes und Pedale.

Als ich mit meinen Smartphone die Live-Results checkte, konnte ich es kaum glauben: 2. Patz Gesamt! Somit hatte ich in dem Chaos doch noch Läufer 2 und 3 überholt! YESS!

Die Ergebnisse sind hier online:
10Mile overall
Meine Rundenzeiten

Hurra, Hurra! Die Freude über den 2. Platz beim London Lee Valley VeloPark 10 Mile Run ist groß 🙂 Der Vollständigkeit zu Liebe sei auch noch der AK-Sieg genannt.

Jedoch muss man auch realistisch sagen, daß die bessere Konkurrenz wohl heute eher beim Halbmarathon oder 10k-Run am Start war. Oder bei einem anderen Lauf. Oder noch im Bett! Oder einfach mal nicht da 😉 Mit einer derartigen Zeit wäre ich in München und Umgebung bestenfalls unter die Top30 gelaufen…

Aber egal! Am Ende zählt das Ergebnis. Und das lautet: Oliver Arera auf AK-Sieg und Gesamtplatz 2!

 

Update 05.03.2017:

Und schwups, bin ich 3. geworden – ohne zutun kam ein Mr. Mac Donnell daher und steht nun in der Ergebnisliste vor mir … tststsstsss: http://results.racetimers.co.uk/Results.aspx?CId=16487&RId=4062&EId=4

Lee Valley VeloPark Run

Typ: Straßenlauf

Distanz: 10 Mi / 16 k

Datum: 25. Februar 2017

Nenngeld: £ 16 /18 €

Laufstrecke:

10 Runden, feiner Teer, teilweise wellig und verwinkelt

Organisation
75%
Strecke
80%
Publikum
40%
Erlebnis
80%
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