Sixtus Alpen Triathlon 2022 … wieder zurück!

Sixtus Alpen Triathlon 2022 - Beitragsbild.

… wieder zurück!

Auf den Seiten meines Multisport-Blogs war es lange ruhig. Nach dem Duathlon Krailling war an Tippen nicht zu denken. Einige Tage nach dem Wettkampf brach ich mir die linke Hand. Zum Glück die linke, wenn man Rechtshänder ist. Trotzalledem war weder an Tippen noch an Sport zu denken.

Viele Freunde und Bekannte fragten mich, wie das passierten konnte. Tja, ich wünschte ich könnte eine spektakuläre Geschichte erzählen, doch die meisten Unfälle passieren im Haushalt und so bin ich im Garten meiner Eltern gestolpert. Mit meiner verdrehten linken Hand konnte ich mich kaum abfangen und somit fast ungebremst auf meine rechte Schulter fallen. Der Verdacht auf Schlüsselbeinbruch bestätigte sich glücklicherweise nicht! Jedoch durfte ich die Erfahrung machen, daß heftige Prellungen schmerzhafter sind als Knochenbrüche und mindestens genauso lange brauchen, um zu verheilen. 

Das war auch der Grund für die Rennabsagen des Cross-Triathlon Günzburg, XTERRA Gardasee sowie des XTERRA France. An Mountainbiken ist übrigens nach wie vor nicht zu denken. Die Erschütterungen sind für die Hand noch zu schmerzhaft.

Rennradfahren hingegen ging schon recht früh wieder und nachdem der Triathlon Klassiker des Sixtus Alpen Triathlon sein Revival plante, war schnell klar, daß dies mein Wiedereinstieg in´s Wettkampfgeschehen sein könnte.

Aus Kurzdistanz wird Sprintdistanz.

Eigentlich meldete ich für die Kurzdistanz, also 1,5k Schwimmen, 40k Radfahren und 10k Laufen. Doch fünf Tage vor Austragung mussten die Organisatoren das geplante Format aufgrund Mangel an Streckenposten absagen. Als Trostpflaster konnten alle gemeldeten Kurzdistanz-Athleten auf der Sprint-Distanz starten, welche mit 500 Meter Schwimmen, 16k Radfahren und 5k Laufen angesetzt war. Der Austragungsort war grundlegend derselbe und das Kernstück – der Anstieg zum Spitzingsattel – ebenso Teil der Radstrecke. Ok, dann also ein Sprint-Triathlon zum Wiedereinstieg. #kurzundheftig

Mit einem 2. AK-Platz zurück beim Triathlon-Klassiker!

Eine gute Entscheidung, wie das Renngeschehen als auch das Ergebnis zeigte. Nach 1:11:05 lief ich durch den Zielbogen der Sprintdistanz des 33. Sixtus Alpen Triathlon und belegte den 26. Gesamtrang und 2. Platz meiner Altersklasse AK 45. Irre! 

Neben der Platzierung umso schöner, daß ich alle drei Disziplinen schmerzfrei und souverän durchführen konnte. Wobei beim Schwimmen meine Angst am größten war.

Schwimmen – 0,5k:

Der Startschuß fiel verhältnismäßig spät mit der letzten Startgruppe um 12:15 Uhr. Genau genommen kam der Knall aus einer kleinen Kanone! Der See hatte ca. 22 Grad und eine Stunde vor Wettkampfstart wurde die Neopren-Erlaubnis für Altersklassen-Athleten ausgerufen. Da die Schwimmstrecke lediglich 500m betrug hatte ich für mich beschlossen ohne Neoprenanzug zu schwimmen. Ich hatte einfach keine Lust auf dieses hektische Gefummel beim ersten Wechsel und wollte meine linke Hand außerdem nicht allzu sehr beanspruchen, denn Drehbewegunen waren nach wie vor nicht so gut. Also nahm ich dafür gerne einige Sekunden mehr in Kauf.

Die letzten zwei Wochen konnte ich zumindest Schwimmen wieder trainieren, weshalb ich nun nicht allzu langsam war. Nach 9 Minuten und 44 Sekunden kam ich aus dem See und freute mich, daß ich mit guten Handabdruck schwimmen und vor allem frei schwimmen konnte. Mir im Gewühl Tritte oder Schläge auf die linke Hand erspart bleiben. Davor hatte ich letztendlich größte Angst.

Wechsel 1.

Sixtus Alpen Triathlon 2022 - Wechselzone 1.
Sixtus Alpen Triathlon 2022 – Wechselzone 1.

Da ich keinen Neoprenanzug ausziehen musste, ging der Wechsel schnell „von der Hand“. Ich packte dabei die Schwimmbrille und Badekappe bereits in die Rückentasche meines Einteilers, so daß ich mir den Checkout der ersten Wechselzone vollends sparte. Ich hatte bereits alles dabei 😉 Also schnell raus aus der Wechselzone und ab auf´s Rad. Bei einer Sprintdistanz zählen die Sekunden bekanntermaßen und davon hatte ich bereits einhundert ür diesen ersten Wechsel gebraucht.

Rennradfahren 16k.

Die ersten Kilometer ging es gleich angenehm sanft bergab, so daß die Geschwindigkeit stieg. Das Radfahren fühlte sich gleich sehr gut an und ich brachte schön Druck auf die Pedale. Obwohl das Profil dieser Radstrecke auf den ersten 10 Kilometer flach bis leicht abfallend waren, bevorzugte ich mein Straßenrennrad statt meines Triathlonbikes mit Auflieger. Die Übersetzung, die Sitzposittion als auch das Gewicht sollten sich am Anstieg zum Spitzingsattel bezahlt machen.

Sixtus Alpen Triathlon 2022 - Die letzten Meter auf dem Rad.
Sixtus Alpen Triathlon 2022 – Die letzten Meter auf dem Rad.

Der Anstieg zum Spitzingsattel stellte definitiv das Schlüssel-Element der Radstrecke dar und nahm mit seinen ca. 360 hm auf knapp 4k auch ziemlich genau 50% der Radzeit ein. Erstmalig wurde bei dieser Austragung des Sixtus Alpen-Triathlon auch eine Bergwertung für dieses Segment gemessen. Der schnellste Athlet benötigte 13 Minuten und 15 Sekunden, der langsamste 35 Minuten 37 Sekunden. Ich reihte mich mit 17 Minuten und 21 Sekunden an 33. Position ein. Wobei vermutlich keiner der Athleten voll gefahren sein dürfte, da ja noch der abschließende Lauf über 5k auf alle Teilnehmer wartete.

Wechsel 2.

Inzwischen war eine gute 3/4-Stunde vergangen und ich hängte mein Bike an die Stange. Helm ab, Schuhe an und dem Luxus einer zweiten sauberen Sonnenbrille bewusst, verließ ich die Wechselzone nach 69 Sekunden. Jetzt laufen.

Lauf – 5k.

Glücklicherweise fand ich direkt in einen guten Laufryhtmus und folgte dem Schotterweg wohl wissentlich, daß der erste Kilometer eben und damit perfekt zum Einlaufen war. Schon bald verließ ich den Uferweg des Spitzingsee und bog links in die Valeppstrasse in Richtung Albert-Link-Hütte ab. Das Gefälle nahm zu, meine Uhr zeigte mir eine Pace von 3:10 und ich sah in ca. 500m Luftlinie entfernt bereits die geschotterte Steigung, die es bald zu erklimmen galt. Viele kleine farbige Punkte arbeiteten sich in Richtung Stoderer Alm hoch und daran vorbei. Da ich auch die letzten Wochen viele Bergläufe gemacht habe, freute ich mich regelrecht auf die Steigung und das bevorstehende Ziehen in den Waden!

Sixtus Alpen Triathlon 2022 - Auf dem ersten Kilometer.
Sixtus Alpen Triathlon 2022 – Auf dem ersten Kilometer.

Mit dieser Einstellung kam ich sehr gut diesen Hautpanstieg hoch, überholte Athlet um Athlet, was meine Motivation nur steigerte. Sicherlich waren die wenigsten davon in meiner Altersklasse, aber man weiß während des Rennens ja in den seltensten Fällen, ob es sich um einen direkten Konkurrenten handelt oder nicht.

Kilometer 3,5 bis ca. 4 tat weh, ich musste mein Seitenstechen weg atmen, was an sich recht gut klappte und so lief ich zügig den letzten Kilometer wieder am See entlang und direkt ins´ Ziel.

Ziel.

Und da stand ich nun und freute mich riesig über einen rundum guten Wettkampf, der sicherlich nicht der perfekteste war – schon allein von der Intensität eher verhalten – aber einen grandiosen Wiedereinstieg in das Triathlon-Wettkampfgeschehen für mich darstellte!

Yes!

Und das schönste an diesem Tag war definitiv so viele bekannte Gesichter bereits vor dem Start, aber auch wohlbehalten und bester Laune im Ziel anzutreffen 🙂

Der zweite Platz in meiner Altersklasse war von daher noch das Tüpfelchen auf dem i, worüber ich mich natürlich sehr freute! Und wenn man sich die Ergebnisse aufmerksam ansieht, erkennt man auch, daß der Sieger meiner Altersklasse, Martin Janousek von der Eintracht Frankfurt, mit einer Zeit von 1:03:31 auf einem ganz anderen Leistungsniveau unterwegs war. Von daher Glückwunsch und mehr wäre für mich an diesem Tag auch nicht drin gewesen!

Also: Alles richtig gemacht, auch etwas Glück gehabt, aber vor allem die Zuversicht in dieser Saison doch noch ein paar Rennen machen zu können.

Next stop: Alpe d´huez Duathlon.


Sixtus Alpen Triathlon

Typ: Berg-Triathlon
Distanz: 0,5 – 16 – 5k


Datum: 17. Juli 2022
Nenngeld: 100,- €

Schwimmstrecke:
Landstart vor der Vitalwelt Schliersee. Wassertemperatur am Wettkampftag ca. 22°, d.h. die Nutzung eines Neoprenanzugs war für Altersklassen-Athleten erlaubt; einfacher Viereckskurs mit drei Bojen ca. 200 Meter im See mit ca. 100 Meter Querung und gut sichtbaren Austiegsbogen. Angenehmes klares Seewasser mit über einem Meter Sichtweite;


Radstrecke:
Transfer-Strecke vom Schliersee zur zweiten Wechselzone am Spitzingsee. Die ersten 10 Kilometer leicht abfallend mit einer nennenswerten Welle kurz hinter Neuhaus, sehr gut zu fahren, zeitweise böiger Wind. Auf dem Anstieg über den Spitzingsattel bewältigt man auf knapp 4k in etwa 360hm, was einer durschnittlichen Steigung von ca.9,6% entspricht. Die Maximalsteigung des Spitzingssattel beträgt 14%, welche nach ca. 2k zu fahren ist. Der Großteil der Strecke ist gut geteert. 


Laufstrecke:
Eine anspruchsvolle Laufrunde mit knapp 100hm. Anfänglich über Schotterweg eben bis leicht abfallend, um nach ca. 1k auf geteertem Untergrund hinunter in das Valepp-Tal zu laufen. Im Anschluss beginnt die größte Steigung mit ca. 50hm wieder hinauf zum Spitzingsee. Kilometer drei und vier haben es somit in sich. Zum Abschluss gibt es einen Wendepunkt, der die Athleten flach zurück ins Ziel bringt.

Organisation
90%
Strecke
95%
Publikum
80%
Erlebnis
90%

Blog-Beitrag teilen auf:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.