Brutal schön!
Wow, was für ein Saisonauftakt! Malta´s Golden Bay entäuscht nicht! Nachdem ich beim XTERRA Malta 2018 schon einmal in dieser einzigartige Location starten durfte und wunderschöne Erinnerungen mitnehmen durfte, wurden diese diesmal sogar noch getoppt. Die Bedingungen waren mit 22° Luft- und 17° Wassertemperatur perfekt. Die Organisation bekanntermaßen professionell – vor allem aber herzlich – und die Strecke einen Hauch anspruchsvoller als in Erinnerung. Die MTB-Streckenführung wurde im Vergleich zu meiner vorigen Teilnahme geringfügig geändert und war dadurch einen Hauch weniger technisch. Die Laufstrecke bekam dafür umso mehr Höhenmeter und Kletterpassagen als noch vor fünf Jahren. Das ich dieses Mal 11 Minuten schneller war, werte ich als Erfolg.
Schwimmen – 1,5k ~ 0hm.
Die Schwimmstrecke verläuft direkt in der Golden Bay unterhalb des Mejjistral Nationalparks und wird vom Strand weg gestartet. Ein kurzer Sprint, ein paar Delphinsprünge und das kristallklare Salzwasser in herrlichem Blau nimmt die Athleten schäumend auf.
Am Tag des Xterra Malta herrsche leichter Seegang, was die Orientierung etwas erschwerte. Doch grundlegend hoben sich die organge-farbenen Bojen vom funkelnden Blau des Meeres sehr gut ab. Hartes Anschwimmen mit viel Gerangel machten die ersten 300 Meter nervös, danach konnte ich meinen Ryhtmus finden und weitestgehend ungestört schwimmen.
Es waren zwei Runden mit je 750 Meter zu absolvieren, unterbrochen von einem ca. 150 Meter langen Landgang. Am Ausstieg stolperten viele Athelten aufgrund der groben Steine in Strandnähe im Wasser vor sich hin, weshalb ich es bevorzugte soweit es ging weiter zu schwimmen. Ob das letztendlich eleganter aussah als Robbe am Strand angespült zu werden ist natürlich fraglich 😉
Hier wundervolle Eindrücke dieser ersten Disziplin:
Wechsel 1.
Über den Wechsel gibt es nur so viel zu berichten, daß der Sand seinen Weg über die Füße in die Radschuhe fand. Das der Weg hinauf zur Wechselzone über eine steile Rampe schon ein erster Vorgeschmack auf die kommenden Höhenmeter war, die auch direkt nach der Wechselzone begannen. Meine Wechselzeit betrug sportliche 1:16 ✌️!
Mountainbiken 30k ~ 700hm.
Ich kurbelte mich hinter dem Radison Blue Hotel durch den schmalen Zubringer zur MTB-Strecke und damit direkt in die Steinwüste des Majjistral National Park hinein. Nachdem mir bei der Streckenbesichtigung zwei Tage vor dem Rennen ein scharfkantiger Felsen erfolgreich meinen Tubeless Hinterreifen augeschlitzt hatte, war ich auf die Performance meiner neuen Reifen „Fast Trakk“ gespannt. Glücklicherweise war „The Cyclist“ Teil der Expo des XTERRA Malta, welcher in Persona Jack und James einen pefekten Bike-Service anboten und innerhalb von einer halben Stunde die spontane Montage beendet hatten. Da muss an dieser Stelle noch mal ein dickes Dankeschön raus gehen!
Trotz neuer Reifen, war es ein ständiges Bangen und Beten. Vor allem wirkten sich die grobsteinigen schroffen Trails extrem auf meine Fahrweise aus. Ich musste ständig aus dem Sattel gehen und stehend bergan fahren, um die Schläge gegen Vorder- und Hinterrad mit Armen und Beinen auszugleichen. Über die drei MTB-Runden hinweg ermüdete diese Belastung meine Gliedmaßen kontinuierlich. Ich versuche sehr ökonomisch zu fahren, um gut über den abschließenden Lauf zu kommen.
Wechsel 2.
Sage und schriebe 44 Sekunden vergingen vom „Bike In“ zum „Run out“. Hahh, so muss das laufen!
2. Lauf – 10k ~ 300hm.
Die Sonne stand inzwischen fast am Zenit und machte es den Athleten nicht gerade einfacher. Trotzdem freute ich mich sehr auf die Küstentrails! Zuerst musste ich aber über den Sandstrand des Golden Bay Beach laufen, um dann die Felsen zur linken Seite hinauf zu klettern. Mit allen vieren überwand ich die knapp 30 Höhenmeter recht flott und trappte mit viel zu hohem Puls weiter in Richtung Għajn Tuffieħa-Tower und hinein in die erste Laufrunde.
Angenehm bergab, um über wundervoll geschlängelte Trails in die Nachbarbucht hinunter zu führen. Zumindest kurz Zeit zum durchschnaufen, denn von da an ging es wieder von Meereshöhe über markant exponierte Felsen teilweise auf allen Vieren wieder in die Höhe. Dieser Kletterpartie hatte ich noch von meiner vorigen Teilnahme ich guter Erinnerung. Weitere 30 Höhenmeter innerhalb weniger hundert Meter geschafft. Der Untergrund wurde nun zwar flacher, doch schroffer Fels und zahlreiche herumliegende grobe Steine erforderten meine gesamte Aufmerksamkeit.
Es flowte die kommenden zwei Kilometer leider gar nicht und lediglich am Anfang der zweiten Runde sollte diese Leichtigkeit des Laufens wieder kommen. Doch auch nur kurz. Meine Beine begannen leicht zu krampfen. Also, nicht denken, weiterlaufen, hoffen und beten!
Ziel.
Und genau das hat mich gut ins Ziel gebracht! Die große Stopuhr unterhalb des Zielbogens zeigte mir, daß die dritte Stunde noch nicht voll war als mein Rennen vorbei war.
Wow, was ein Rennen! Was für eine Location! Was für ein Erlebnis! Was für eine Kombination aus Sport und Natur!
In Anbetracht der suboptimalen direkten Vorbereitung durch meine Erkältung war das ein sehr guter Saisonauftakt. Eigentlich perfekt, daß meine Nase pünktlich wieder frei und der Husten vorbei war und ich starten konnte! Ich habe mich während des Rennens sehr gut gefühlt und das Pacing hat wunderbar funktioniert. Wenn ich mir meine Herzfrequenz-Werte anschaue, so wäre da vermutlich auch nicht viel mehr gegangen ohne Gefahr auf Krämpfe. Ich konnte also vollumfänglich zufrieden sein mit dem Rennen.
Erst der Blick auf die Ergebnisliste löste leichte Unzufriedenheit aus: Als 34. Mann im Ziel (inkl. der 7 Profis) ließ mich meine Alterklassenpositionierng schon etwas stutzen: 7. AK! Ehrlicherweise habe ich mir da etwas mehr erhofft. Auch wenn bei diesem XTERRA Silver Event ledigich für den AK-Sieger ein WM-Sot vorgesehen ist, hätte ich mir mit meiner Sub3-Zielzeit mindestens einen 5. AK-Platz erwaretet. In der AK40 wäre ich 3. geworden und in der AK50 sogar 2. Meine AK45 war die stärkste im gesamten Feld. Viele mittelalte schnelle Männer! Der Wahnsinn!
Naja, abschließend auch hier wieder die harten Fakten, sowie der Link zu den Ergebnissen:
Platz | Athlet | Verein | Swim | T1 | Bike | T2 | Run | Finish | AK |
36/ 125 | ARERA VON IMHOFF Oliver | Forstenrieder SC MÜNCHEN | 25:14 | 1:16 | 1:36:44 | 044 | 54:39 | 2:58:39 | 7/ 25 |
Next stop: Motiviert bleiben und Trainingsroutine aufbauen.
Update: Eindrücke der MTB-Strecke:
Malta ist optimal für die Vorbereitung;)
Martin
Definitiv, Martin.
Man bekommt auf jeden Fall eine Standortbestimmung und hat schon mal ein Rennen in den Beinen bevor es in DACH so richtig los geht 😉